Der gute Vorsatz im neuen Jahr: Jetzt wird endlich Sport gemacht! Doch viele Hörgeräteträger fragen sich: Sport mit Hörgerät? Geht das? Ein Test.
Die Befürchtungen sind da: Wird es herausfallen? Was passiert, wenn man schwitzt? Schließlich lernt man als erstes, wenn man ein Hörgerät bekommt, dass Feuchtigkeit der Feind eines jeden Hörgerätes ist.
„Selbstverständlich kann man mit Hörgeräten Sport treiben“, sagt Stephanie Brasgalla, Geschäftsführerin in Bochum. Es gelte nur ein paar Regeln zu beachten. „Denn natürlich stimmt es, dass Feuchtigkeit und Schweiß keinem Hörgerät guttun“, sagt Brasgalla. Hörgeräte seien heute Hochleistungscomputer im Mini-Format. Sie leiden genauso unter Feuchtigkeit wie jedes Notebook oder Smartphone, wenn es nass wird.
Wir starten den Selbsttest mit einer Probandin, die sonst keine Hörgeräte trägt: Für sie gehört Sport zum Tagesablauf wie Zähne putzen. Nachdem sie sich das Shirt übergezogen hat, setzt sie sich die Hörgeräte ein. Später wird sie feststellen, dass eine Otoplastik nicht nur dazu dient, die Akustik zu verbessern, sondern auch den Tragekomfort um ein Vielfaches zu erhöhen.
Los geht`s. Die Testerin ist überrascht: Nichts rutscht beim Laufen, kein Sound wackelt. Über das Hörgerät kann sie ihre Lieblingsmusik direkt ins Ohr streamen. Toll! Während sie normalerweise mit herkömmlichen In-Ear-Kopfhörern während des Laufens beim Musik hören Probleme habe – spätestens nach hundert Metern müsse sie die Ohrstücke erneut ins Ohr schieben, weil sie durch die Erschütterungen herausfallen, berichtet sie – sitzen die maßgefertigten Otoplastiken perfekt im Ohr. Nichts wackelt. Der Sound ist klar. Sensationell. „Warum hatte ich nicht schon früher Hörgeräte?“, fragt sie rhetorisch.
Ihr Smartphone hat sie in einem Täschchen am Oberarm. Mit dem Handy kann sie die Hörgeräte über eine App steuern. „Man kann Musik streamen, aber auch Gesundheitsdaten checken“, erklärt die Akustikerin. Es gibt einige Hörgerätehersteller, die so etwas anbieten.
Doch dann: Sie beginnt zu schwitzen. „Ja, tatsächlich auch hinter den Ohren“, erklärt sie. Das sei ihr zuvor nie aufgefallen. Was tun? Feuchtigkeit gilt als der natürliche Feind aller Hörgeräte. Die Technik der Minicomputer ist sehr sensibel. „Wenn Menschen stark schwitzen, dann empfehle ich ihnen, ein Stirnband aus Frottee zu benutzen“, sagt die Expertin. Man könne die Hörgeräte sowohl darüber, als auch darunter tragen. Wer sie darüber trägt, schützt die Geräte vor Feuchtigkeit. Wer sie darunter trägt, kann sie mit Hilfe des Stirnbandes noch etwas fester an den Kopf bringen.
Fazit: Sport mit Hörgerät ist besser als mit herkömmlichen In-Ear-Kopfhörern, die nach einer Zeit eh immer herausfallen. Womit die Frage beantwortet wäre: Sport mit Hörgerät – geht das? Die Antwort ist: Natürlich! Sogar sehr gut.
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